Oberhausen scheint den Bock endgültig wieder umgestoßen zu haben. Die letzten drei Auftritte gegen Düsseldorf II, in Aachen und am Samstagnachmittag gegen Krefeld erinnerten ganz stark an die rot-weiße Mannschaft, die zu Saisonbeginn für Furore sorgen konnte. RWO hat einen Weg aus der Krise gefunden, die im Pokalaus beim Wuppertaler SV gipfelte. "Wir sind absolut auf Kurs", bestätigte RWO-Coach Peter Kunkel nach dem hochverdienten Heimerfolg über den KFC Uerdingen. "Vor dem Spiel in Aachen habe ich gesagt, dass wir sieben bis neun Punkte vor der Winterpause holen möchten, um in Ruhe Weihnachten zu feiern. Jetzt haben wir bereits sechs Zähler auf dem Konto. Damit sind wir hochzufrieden."
Debütant und Bauder-Ersatz Kevin Menke (1.) und Sturmtank David Jansen (58.) machten den Dreier perfekt. Der Heimerfolg geriet zwischenzeitlich nur durch einen dicken Patzer von Innenverteidiger Felix Haas in Gefahr. Kurz vor der Pause landete ein verunglückter Befreiungsschlag des Abwehrhünen vor den Füßen von Lance Voorjans, der diesen Fehler kurz vor dem Halbzeitpfiff zum Ausgleich nutzen konnte (44.). Emrah Uzun hätte nur eine Minute später sogar das Führungstor nachlegen können, doch der Uerdinger Angreifer vertändelte den Ball freistehend vor Patrick Nettekoven.
Van der Luer will neues Spielermaterial
Es waren die einzigen nennenswerten Offensivaktionen der Krefelder, die auf der ganzen Linie enttäuschten. KFC-Coach Eric van der Luer erklärte die schwache Leistung mit dem Ausfall der drei Stammkräfte Kosi Saka, Benjamin Baltes und Giannis Alexiou. "Wir haben momentan personell leider etwas Pech, einige Stammspieler fallen aus und andere laufen ihrer Form hinterher. Daher war die Aufstellung ein wenig aus der Not geboren. Die Mannschaft wollte in der zweiten Hälfte unbedingt den einen Zähler retten. Trotzdem war das zu wenig", gab der Niederländer zu Protokoll. Nach dem Schlusspfiff kündigte van der Luer personelle Konsequenzen an. "Wir werden uns in der Winterpause vielleicht auf der einen oder anderen Position Gedanken machen müssen, bei einigen scheint es für die Regionalliga nicht zu reichen. Wir werden drei oder vier neue Leute holen müssen."
Einen personellen Aderlass musste auch sein Gegenüber Peter Kunkel verkraften. Neben Abwehrchef Jörn Nowak (Gelbsperre) und Patrick Bauder fiel zu Beginn der Woche mit Niklas Hartmann bereits der dritte Torwart innerhalb eines Jahres aus. Seinen Posten übernahm der zuletzt in Ungnade gefallene Patrick Nettekoven. "Wir haben die Ausfälle sehr gut kompensieren können. Bis auf die eine Minute vor der Halbzeit standen wir sehr sicher. So kann es weitergehen und dafür werden wir täglich im Training arbeiten", versprach Kunkel.